Cybercrime

Rechtsanwältin Heike Michaelis Cybercrime

Was ist Internet- und Kommunikationskriminalität (Cybercrime)?

Zu Cybercrime im engeren Sinne gehören die Delikte wie Computerbetrug, Ausspähen / Abfangen von Daten, Datenveränderung, Computersabotage, Betrug mit Zugangsberechtigung zu Kommunikationsdiensten.

45.000 Fälle auf dem Gebiet der Internetkriminalität hat das Bundeskriminalamt (BKA) für 2015 vermeldet. Die Tendenz ist steigend. Die Kriminalbehörden arbeiten längst mit IT-Spezialisten zusammen, um der wachsenden Bedrohung aus dem Internet und dem sog. Darknet auf Augenhöhe begegnen zu können.

Moderne Kommunikationsmittel, seien es Handys, Smartphones, Tablets oder PCS haben Einfluss auf konventionelle Straftaten. Erpressungen über Messangerprogramme oder soziale Netzwerke sind – besonders bei Jugendlichen und Heranwachsenden – überhaupt keine Seltenheit. Aber auch Beleidigung, Nachstellung und Betrug aufgrund internetbasierter Kommunikation bestimmen heute das Bild der täglich vorkommenden Delikte. Eine Beleidigung (auf sexueller Grundlage) ist schnell an die Ex-Freundin per Messangerprogramm über das Smartphone abgesetzt.

Sogenannte Finanzagenten (meist ahnungslos über Anzeigen angeworben) stellen meist organisierten Banden ihr Konto zu Verfügung, damit diese unrechtmäßig erlangte Gelder über die Konten der Finanzagenten weiterverschieben können. Die Finanzagenten erhalten dann für das zur Verfügung stellen ihres Kontos eine Provision. Die Hintermänner bleiben in den meisten Fällen im Verborgenen und treten mit den Finanzagenten nur via Email in Kontakt. Während die sogenannten Finanzagenten sich oft wegen Beihilfe zum Betrug /Erpressung und oder der (fahrlässigen) Geldwäsche zu verantworte haben, bleiben die Hintermänner in den meisten Fällen unbekannt.

Zur klassischen Internetkriminalität gehören aber auch sogenannte Botnetz Angriffe auf bspw. Online-Shops oder populäre Internetseiten. Die Täter drohen meist mit einem DDos Angriff in einer Erpressermail und fordern die Firmen zur Zahlung auf, um einen solchen Angriff auf die eigene homepage zu verhindern. In der Praxis wird ein Großteil dieser Art von Erpressung, aber auch ein Großteil tatsächlich durchgeführter Botnetz Angriffe nicht zur Anzeige gebracht. Für die betroffenen Firmen geht eine Anzeige sehr oft mit einem Imageverlust einher und fördert nicht das Vertrauen der Kunden in einen sicheren Zahlungsverkehr.

Neben wirtschaftlich lukrativen Straftaten, wie die Zahlung von Lösegeld als Reaktion von Epressungstrojanern, werden seit Jahren zunehmend auch Sexualstraftaten über das Internet begangen.

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